Passt der Lehrling ins Unternehmen?

Passt der Lehrling ins Unternehmen, am Beispiel eines Puzzles.

Leicht ist es in vielen Branchen nicht, junge Menschen zu finden, die sich für eine Lehre entscheiden. Wenn es aber klappt und ein Lehrling seine Ausbildung bei Ihnen im Unternehmen starten möchte, gilt es, aufmerksam hinzuschauen, um herauszufinden, ob es sich um ein Match mit Zukunftschancen handelt. Das gilt sowohl für den Aufnahmeprozess des Lehrlings als auch während der ersten drei Monate im Betrieb, die die Probezeit ausmachen.

Eine praktische Hilfestellung, wie Sie am besten herausfinden, ob der Lehrling gut ins Unternehmen passt und welche Fragen Sie sich dabei auf jeden Fall stellen sollten, lesen Sie in diesem Artikel.

Im Aufnahmeprozess genau hinhören

Der erste Eindruck ist viel, aber nicht alles. Für viele junge Bewerbende ist das Vorstellungsgespräch möglicherweise das allererste dieser Art. Und es geht um ihre Zukunft – da darf man schon mal nervös sein. Trotzdem heißt es, im ersten Gespräch ganz genau hinzuhören: Hat sich der oder die Bewerbende vorab über den Betrieb informiert? Werden Fragen gestellt, mitgeschrieben und vielleicht sogar bereits Interesse an einer Übernahme nach der Lehre bekundet? Gibt es bereits klare Wünsche oder Vorstellungen? All diese Details helfen nicht nur bei der Entscheidung über Zu- oder Absage, sondern geben auch bereits erste Anzeichen darüber, wie gut der Lehrling längerfristig ins Unternehmen passen könnte.

Falls nach dem Vorstellungsgespräch noch gröbere Zweifel bestehen oder der Arbeitsinhalt es erforderlich macht, können Sie Bewerber übrigens auch noch zu einem praktischen Eignungstest oder einem Schnuppertag im Betrieb einladen.

Geschultes Personal, das entscheidet, ob der Lehrling ins Unternehmen passt.

In der Probezeit auf den Zahn fühlen

Die ersten Wochen und Monate, die ein Lehrling im Unternehmen verbringt, haben großen Einfluss darauf, wie wohl er sich fühlt und wie gut er sich entfalten kann. Ihm eine fachlich und sozial kompetente Vertrauensperson an die Seite zu stellen ist deshalb ebenso wichtig, wie sich ausreichend Zeit für ihn zu nehmen, Interessen und Stärken zu erkennen und zu +fördern und immer wieder konstruktives Feedback zu liefern.

Außerdem sehr gewinnbringende Faktoren: Ermutigung und Vorschussvertrauen. Das bedeutet nicht, dass Sie den Lehrling alleine lassen oder ihm gleich in der ersten Woche komplexe Aufgaben überlassen sollten. Doch wer merkt, dass ihm Vertrauen geschenkt und an seine Fähigkeiten geglaubt wird, ist gleich viel motivierter bei der Sache und wächst eventuell sogar über sich hinaus.

Bei praktischen Übungen wird geschaut, wie gut der Lehrling in den Betrieb passt.

Ob das gelungen ist, zeigt das Probezeitgespräch. Fast noch wichtiger als das Vorstellungsgespräch, stellt dieses Gespräch während oder am Ende der Probezeit eine ganz essenzielle Feedbackquelle dar – und zwar für beide Seiten. Deshalb heißt es hier nicht nur strategische Fragen stellen, sondern vor allem gut zuhören. Fragen, die Sie im Probezeitgespräch unbedingt stellen sollten, sind zum Beispiel:

  • Wie verlief der Onboarding-Prozess?
  • Fühlt sich der Lehrling gut betreut und eingeschult? Bekommt er ausreichend Unterstützung?
  • Wie werden die eigenen Stärken und Schwächen in den Aufgaben wahrgenommen?
  • Gibt es das Gefühl von Unter- oder Überforderung?
  • Welche Erwartungen wurden erfüllt, welche nicht?
  • Wo gab es Schwierigkeiten und/oder Verbesserungspotential?

Basierend aus diesen und weiteren Fragen lässt sich ein gutes Bild ableiten, wie gut sich der Lehrling in den Betrieb integriert hat, aber auch, wie motiviert und talentiert er mit den täglichen Herausforderungen umgeht.

Gemeinsam wird entschieden, wie gut gerade die Generation Z als Lehrling fpr das Unternehmen ist.

Ein Wort für Lehrbetriebe zur „Gen Z“

Jede Generation hat unterschiedliche Vorstellungen, Wünsche und Prioritäten, wenn es um das Arbeitsleben geht. Als Arbeitgeber macht es sich bezahlt, diese Faktoren vorab zu kennen, um den konkreten Ansprüchen gerecht zu werden oder zumindest kompromissbereit verhandeln zu können. Denn wer auf die Bedürfnisse seiner Lehrlinge eingeht, kann sich von konkurrierenden Betrieben abheben.

Von klein auf digitalisiert, internetaffin, freizeitfokussiert, an Aufmerksamkeit gewöhnt. All das trifft auf die Mitglieder der Generation Z zu. Gerade deshalb punkten die Youngsters auch mit extrem vernetztem Denken, schnellem Reaktionsvermögen und Innovationsbereitschaft. All diese Stärken können sich Arbeitgebende zunutze machen – sofern sie die passenden Konditionen bieten.

Schon in der Probezeit kann man gut sehen, ob der Lehrling ins Unternehmen passt.

Es ist nämlich so, dass für die Gen Z Karriere und Erfolg bei weitem nicht mehr so wichtig sind, wie für ihre Eltern und Großeltern. Vielmehr streben sie nach Flexibilität, Selbstverwirklichung und einem Sinn in dem, was sie tun. Deshalb sind ausgebaute CSR-Maßnahmen und Nachhaltigkeitskonzepte im Lehrbetrieb auch besonders attraktiv für Lehrlinge dieser Generation.

Doch auch die Jobsicherheit und -qualität haben einen hohen Stellenwert. Eine wertschätzende Unternehmenskultur, geregelte Arbeitszeiten, feste Verträge und regelmäßiges, konstruktives Feedback sind damit weitere Faktoren, mit denen Sie bei der Gen Z punkten können.

Fazit: Es muss für beide Seiten passen

Ob und wie gut ein Lehrling ins Unternehmen passt, zeigt sich sowohl während des Aufnahmeprozess als auch während der Probezeit. Am wichtigsten dabei ist genau hinzusehen, zuzuhören, Fragen zu stellen und konstruktives Feedback zu geben und annehmen zu können. Denn bis zu einem gewissen Grad, sollte sich auch der Lehrbetrieb an die Ansprüche einer neuen Generation anpassen, nicht nur umgekehrt. Eine gesunde Portion Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten ist daher zielführend und sorgt dafür, dass das Lehrlings-Match auch auf lange Sicht aufgeht.

Rechte während der Lehrzeit
Für Jugendliche
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Neben verschiedenen Pflichten hast du auch eine Reihe von Rechten während der Lehrzeit. Welche das sind verraten wir dir in diesem Beitrag.

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